Diplomarbeit «Digitale Begleitung von Eltern im Kontext der Elternbriefe»

Mittels einer digitalen Lösung sollen Eltern im ersten Lebensjahr Ihres Kindes durch Pro Juventute zielgerichtet und zur richtigen Zeit begleitet, informiert und bestätigt werden. So lautet die Kurzbeschreibung meiner Diplomarbeit. Innert ungefähr drei Monate wurde ein grosser Datenschatz durchforscht und analysiert. Daraus entstand ein mögliches Design und eine Auswahl von Features in einem zusammehängenden Prototyp.

Meine Rolle im Projekt:

Verfasser der Diplomarbeit

Tools / Techniken:

Tiefeninterviews, SWOT, Auswertung vorhandener Daten - Sketch, Invision, Keynote

Art des Projekts:

Konzept, Design & interaktiver Prototyp

Zusammenarbeit:

Pro Juventute, Dozenten SFGBB

Jahr:

Der Kunde, die Stiftung Pro Juventute, stellte mir umfangreiche Daten zur Verfügung. Darauf basierend und verstärkt durch eigene Recherche entstand eine umfassende Analyse. Mittels benutzerzentriertem Design wurde daraus eine mögliche Lösung skizziert.

Designprinzipien

So viel oder wenig wie du brauchst und so viel oder wenig wie du willst
Der Benutzer soll begleitet werden. Manche wollen an der Hand genommen werden, andere sind selbstständig. Beides soll möglich sein.

Soll für alle passen
Die Lösung soll auch in Edgecases funktionieren und eher integrativ und barrierearm sein. Es ist aber nicht das Ziel es allen Recht zu machen. Im Fokus steht klar die Zielgruppe und die primäre Persona.

Soll für dich passen
Die Lösung hat gute Standardeinstellungen welche für die meisten passen. Dennoch kann der Benutzer die Lösung an seine Bedürfnisse anpassen und erhält dank Personalisierung für ihn passende Informationen.

Du schaffst das!
Benutzer sollen auch im Interfaces nicht bevormundet und als mündige Personen behandelt werden. Die Stimmung soll positiv und ermutigend sein.

Zeigen statt zutexten
Mit Illustrationen und Animationen soll die Navigation sowie komplexe Sachverhalte weiter vereinfacht und zugänglicher gemacht werden.

Alles soll Modular sein
Modularität ist zum einen flexibel, zum anderen aber auch für den Benutzer ein Vorteil, da er gelerntes wiederverwenden kann.

Styleguide

Der Styleguide wurde zur Erarbeitung des Design und Prototypes im Rahmen der Diplomarbeit erstellt. Die bereits existierenden Materialien von PJ wurden als Inspiration verwendet. Anforderungen von ausserhalb der Diplomarbeit wurden nicht aktiv berücksichtigt.

Moodboard

Farben

Als Hauptfarbe wurde für den Wiedererkennungseffekt eine angepasste Version des Gelb von PJ verwendet. Daneben wird der Leichtigkeit des Themas entsprechend viel Weissraum eingesetzt. Neben Gelb für Auszeichnungen gibt es verschieden abgestufte Blau- und Grautöne.

Typografie

Für die Headlines wird die Schrift «Urby Soft» verwendet. Die Schrift von Jakob Runge zeichnet sich dadurch aus, dass Sie einen markanten Charakter mit technischer Funktionalität verbindet. «UrbySoft» besitzt abgerundete Ecken und organische Formen und bietet so genügend Eigenständigkeit und passt dennoch gut zum eher weichen Thema. Da die Schrift im Rahmen der Diplomarbeit nur als Testversion vorlag, mussten Umlaute in den Titel vermieden werden.

Für den Fliesstext wird die Schrift «Ubuntu» verwendet. Die Schrift wurde von Dalton Maagals Hausschrift für das Ubuntu Projekt (Linux-Betriebssystem96) und den Einsatz in digitalen Anwendungen entworfen und optimiert. Die Schrift ist frei verfügbar und unterstützt über 200 Sprachen und bietet 4 Strichstärken. Zudem ist Sie gut lesbar und passt mit Ihren runden Formen gut als Ergänzung zu «Urby Soft». Um Zitate noch mehr hervorzuheben und noch mehr Leben in die Gestaltung zu bringen, wurde für Zitate die Schrift «Caveat» verwendet. Die Handschrift wurde von Pablo Impallari gestaltet und ist gut lesbar und dennoch verspielt.

Illustrationen

In der digitalen Lösung sollen Illustrationen eine zentrale Rolle spielen. Dazu wurde die von Pablo Stanley erstellte Designsystem «humaaans» für Illustrationen von Menschen verwendet. Mittels modularen Aufbau lassen sich bei jeder Figur die einzelnen Komponenten wie Kopf, Oberkörper und Beine einzeln austauschen. Dazu können auch Details wie die Frisur oder die Art des Schuhwerks angepasst werden. Es ist somit möglich mit wenig Aufwand eine grosse Anzahl an Illustrationen in einem einheitlichen Stil anzulegen. Das Designsystem wurde für die digitale Lösung für PJ entsprechend farblich angepasst und mit Kindern sowie Jugendlichen ergänzt.

Bilder

Bezüglich Bilder gibt es zwei grosse Herausforderungen. Zum einen müssen die Kinder auf den Bildern jeweils dem Alter entsprechen der zu dem Elternbrief gehört. Zum anderen müssen die Bilder auch authentisch sein, so dass sich die schweizer Eltern damit identifizieren können. Es kann also nicht mit Datenbankbildern gearbeitet werden. Die in den analogen Elternbriefen verwendeten Bilder entsprechen diesen Kriterien bereits mehrheitlich und können so übernommen werden. Mehrheitlich sollen jedoch Illustrationen anstelle von Bildern verwendet werden.

Persönliches Fazit

Für mich war die Diplomarbeit ein sehr spannendes Projekt. Es war für mich interessant einen Einblick in ein Unternehmen zu erhalten, welches sich aktiv mit der Digitalisierung beschäftigt und eventuell am Anfang von grossen Veränderungen steht. Für mich spannend war die analytische Herangehensweise über verschiedene Testreihen und Research Methoden um fundierte und durch Daten gestützte Entscheidung zu fällen. Im Rahmen der Diplomarbeit habe ich eine mögliche Lösung grob skizziert. Es wäre hier möglich noch viel mehr in die Tiefe zu gehen und noch viele weitere Usecases müssten durchdacht werden für eine tatsächliche Umsetzung.